Was Frühgeburtlichkeit bedeutet
Definition und Häufigkeit
Am 17. November wird weltweit auf Frühgeborene aufmerksam gemacht. Von einem Frühgeborenen spricht man, wenn ein Kind vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt. Frühgeborene sind etwa ab der 22. Lebenswoche lebensfähig. Rund acht Prozent aller Neugeborenen gelten als Frühgeborene.
Innerhalb dieser Gruppe wird weiter unterschieden: Kinder, die zwischen der 32. und der 36. Schwangerschaftswoche geboren werden, zählen zu den late und moderate preterm infants. Kinder, die vor der 32. Woche zur Welt kommen, gehören zu den very und extremely preterm infants. Die kleinsten dieser Frühgeborenen wiegen um die 500 Gramm.
Warum Kinder zu früh geboren werden
Mögliche Ursachen einer Frühgeburt
Es gibt zahlreiche Gründe, warum eine Schwangerschaft vorzeitig endet. Dazu gehören zum Beispiel ein vorzeitiger Blasensprung der Fruchthöhle oder eine Schwangerschaftsvergiftung, auch Präeklampsie genannt. In vielen Fällen können medizinische Maßnahmen eine drohende Frühgeburt noch etwas hinauszögern, auch wenn sie sich nicht immer ganz verhindern lässt.
Welche Bedürfnisse Frühgeborene haben
Die besondere Situation nach der Geburt
Frühgeborene verlassen den geschützten Bereich der Mutter früher als geplant und benötigen daher in den ersten Lebenstagen besondere Aufmerksamkeit. Wichtig ist dabei die Überwachung von Atmung, Wärmehaushalt und Nahrungsaufnahme sowie der Schutz vor Infektionen.
Da Frühgeborene mehr Unterstützung benötigen, verbringen sie deutlich mehr Zeit im Spital als reif geborene Kinder. Frühgeborene unter der 32. Schwangerschaftswoche werden im Normalfall erst kurz vor dem errechneten Geburtstermin nach Hause entlassen.
Wie sich die Prognose in den letzten Jahrzehnten verbessert hat
Warum moderne Medizin und Elternkontakt so hilfreich sind
Die Prognose Frühgeborener hängt von vielen Faktoren wie Schwangerschaftswoche und Geburtsgewicht ab. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Outcome jedoch dramatisch verbessert. Das liegt einerseits an medizinischen Fortschritten, andererseits an der zunehmend intensiven Einbindung der Eltern in die Betreuung. Regelmäßiges Kuscheln, insbesondere durch die sogenannte Känguru-Methode, stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kind und unterstützt zugleich das Stillen.
Wer sich im Kinderarzt Nest um Frühgeborene kümmert
Expertise in Neonatologie
Das Thema wurde von Prim. Dr. Roland Berger zusammengefasst. Er ist Mitglied des Gründungsteams des Kinderarzt Nest und leitet die Abteilung für Kinderheilkunde mit Neonatologie im St. Josef Krankenhaus. Dort kommen jährlich über 4.000 Babys zur Welt, und einige davon werden aufgrund von Frühgeburtlichkeit auf der Neonatologie betreut.
Viele Kinderärztinnen und Kinderärzte aus dem Nest arbeiten hauptberuflich mit kranken Früh- und Neugeborenen – im St. Josef Krankenhaus, der Klinik Donaustadt oder im Universitätsklinikum St. Pölten.
Unser Angebot für entwicklungsneurologische Betreuung
Spezialisierte Ärztinnen für Entwicklungsneurologie
Ein Teil des Teams ist auf Entwicklungsneurologie spezialisiert. Dieses Spezialgebiet wird angeboten von Dr. Verena Herrmanns, Dr. Marija Belancic-Pirker, Dr. Ewelina Bernard und Dr. Andrea Aumann-Fast.
Für Fragen zur Entwicklung eines Kindes kann die Leistung „Entwicklungsneurologische Diagnostik“ gebucht werden. Dabei erfolgt eine ausführliche Begutachtung bei Entwicklungsproblemen, Entwicklungsverzögerungen oder Entwicklungsbesonderheiten, ergänzt durch passende Therapieempfehlungen.